Anleitungen und Hilfe zum Selbermachen für Weihnachten

Perlenschnur und Halsband

Zu den ältesten Schöpfungen der Menschheit, die die Archäologen ausgegraben haben, gehören erfreulicherweise nicht nur Werkzeuge und Waffen, sondern auch Schmuck aus getrockneten Beeren und Kernen, aus Samenkapseln und dem Samen selbst. Freilich war es nicht nur die naive Freude an der Verschönerung, die diese Ketten und Halsbänder entstehen ließ: mindestens ebenso wichtig war dabei der Wunsch. Rang und Namen des Trägers auf den ersten Blick sichtbar zu machen.
Ändern sich die Zeiten so sehr? Keineswegs. Mittlerweile haben – wenigstens im Club Mediterrane – wieder die bunten Glasperlen der ehemals „Wilden“ genannten Afrikaner eine Art Geldfunktion gewonnen. Vor etlichen Jahrhunderten war Venedig führend in der Herstellung der farbig eingelegten Glasperlen, die in Afrika als Zahlungsmittel gang und gäbe waren. Damals entlockten sie einem aufgeklärten Europäer höchstens ein müdes Lächeln – heute sind diese Perlen, die selbst in Venedig keiner mehr in der alten Qualität herstellen kann, eine gesuchte Kostbarkeit. Sollten Sie einmal einer begegnen – man erkennt die wirklich alten an der besonders feinen, scharf umrissenen Musterung und den besonders leuchtenden, aber dennoch zarten Farben -, so lassen Sie den Fund wenn möglich nicht liegen. Eine solche Perle, auf eine ganz feine Lederschnur oder auf einen geflochtenen Silberdraht gezogen, ist ein ganz besonderes Schmuckstück.
Techniken des Auffädelns
Die oben beschriebene Kette ist wahrhaftig kinderleicht zu machen. Ebenso kinderleicht geht es weiter, auch wenn die verschiedenen Techniken des Aufreihens auf den ersten Blick etwas kompliziert aussehen. Mit ein bißchen Übung lassen sich bald auch mehr¬reihige Halsbänder, ein Indianer-Stirnband, oder gar eine Krawatte herstellen.
Beginnen Sie beispielsweise mit einem dicken Zopf aus zwölf verschiedenfarbenen feinen Holzperlenketten: vier Ketten ganz aus weißen, vier ganz aus schwarzen und vier ganz aus braunen Perlen aufgezogen. Fassen Sie die zwölf Perlonfaden am einen Ende zusam¬men, um später einen Verschluß anzubringen, heften Sie das Fadenbündel irgendwo an und flechten Sie aus den drei verschiedenfarbenen Perlensträngen einen schönen Zopf. An sei¬nem Ende werden die Nylonfäden wieder sorgfältig verknotet und am Verschluß befestigt. Fertig.
Eine besondere Technik des Aufreihens hat man in der Schmuckfabrik Langani entwickelt. Durch Perlen aus jedem beliebigen Material (nur nicht zu klein sollten sie sein) wird zunächst der Faden durchzogen. Dann wird der Faden außen um die Perle geführt und noch einmal durchgezogen. Je nach Größe der Perlen bleibt nun ein Stück Faden frei, dann wiederholt sich der Vorgang mit der nächsten Perle. Bei dieser Technik spielt natürlich das Material des Fadens eine wichtige Rolle. In der Farbe abgestimmte Garne oder der praktisch unsichtbare Nylonfaden ergeben schöne Effekte. Auch aus diesen Langani¬Ketten lassen sich Perlenzöpfe flechten.
Für Ketten aus Perlenringen braucht man neben dem Faden – möglichst Nylon – und den Holz-, Kunststoff-, Glas- oder Porzellan¬perlen unbedingt sogenannte Quetschkalotten. Das sind kleine Metallringe, die wie Stopper bei Vorhängen eingesetzt werden. Drückt man sie mit de’r Flachzange zusam¬men, fixieren sie die Perlen am Faden.
Als erstes wird der Nylonfaden am Verschluß befestigt – auch hier tut die Kalotte gute Dienste. Dann wird eine neue Kalotte aufgezogen, anschließend fünf Perlen. Nun wird der Faden wieder durch die Kalotte zurückgeführt, die Perlen festgezogen und die Kalotte zugedrückt. Damit ist der erste kleine Kranz entstanden. Als Zwischenglied wird eine größere Perle eingefadelt, und dann beginnt das Spiel von neuern, so lange, bis die Kette die gewünschte Länge hat. Zum Schluß wird noch der Verschluß angebracht.

eksc1010

 

http://www.bastel-spass.de/attachment.php?aid=226